Zum Hintergrund des Buches
Abitur 2030 - Oberstufe neu denken


Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass das deutsche Abitur in den verschiedenen Bundesländern nicht vergleichbar ist, und eine Reform des Abiturs und der Oberstufe erzwungen. Die Kultusministerkonferenz erarbeitet deshalb zurzeit eine neue Oberstufenvereinbarung, die durch Vereinheitlichung mehr Vergleichbarkeit bringen soll. 

Die Corona-Pandemie hat auch in anderer Hinsicht die Krise des deutschen Bildungssystems überdeutlich vor Augen geführt. Mehr Flexibilität, mehr Beachtung der Bedürfnisse der einzelnen Schüler*innen, mehr Raum für Selbstwirksamkeit ist in vielen Bereichen dringend erforderlich.

Wer Schule insgesamt gerechter, zukunftsfähiger und im internationalen Vergleich erfolgreicher gestalten will, muss insbesondere die Oberstufe und die Abiturprüfung verändern. Diese Überzeugung vertritt eine  Initiative von Schulen aus ganz Deutschland, die sich in einem Innovationslabor der Deutschen Schulakademie vernetzt haben. 

Aus dieser Initiative heraus ist das Buch "Die flexible Oberstufe" entstanden. Es informiert grundsätzlich und konkret, wie Schulleiter*innen, Oberstufenverantwortliche und Schulentwickler*innen aus ganz Deutschland zusammen mit Wissenschaftler*innen und Vertretern der Wirtschaft Konzepte erarbeitet, Modelle entwickelt und erprobt haben.

Sieben bildungspolitische Forderungen an die Politik und die Schulen selbst sind Konsequenz und Zielsetzung dieses Buches.


Inhaltsverzeichnis und Leseprobe Buchrezension einer begeisterten Leserin

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis


1 Gestaltungsspielräume zur Flexibilisierung in der Oberstufe

z.B. durch zeitliche Flexibilisierung (SegeLn, Montessori plus, Einstein-Akademie, Selbstlernphasen, kleinere Ideen), durch das Stärken von Selbstwirksamkeit und fächerverbindendem Arbeiten (Orientierung für das Leben, Talentscouting, kleinere Ideen), durch digitale Formate, 10+, Abitur und Gesellenbrief, Wochen- und Jahresplan, flexible Lösungen für Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen wie Leistungssportler*innen, langfristig Erkrankte, Schüler*innen mit Zuwanderungsgeschichte

2 Die Vision einer wirklich flexiblen Oberstufe

Abitur im Wandel – historisch und im 21. Jahrhundert, aus der Sicht der Hochschule und der Lernforschung, Heterogenität und Inklusion, Vergleichbarkeit und Gerechtigkeit


3 Schulentwicklung und Flexibilität

Prozessbeispiele aus vier Schulen, Das Prozessrad der Schulentwicklung, Schulentwicklungsprozess im Zusammenhang – Versuch eines Resümees



Zum Schluss: Sieben Forderungen für eine flexible Oberstufe


Zitate zum Buch

„Die flexible Oberstufe“ ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte über Individualisierung des Lernens, über Ermöglichung von individueller Förderung durch andere und offenere Strukturen. „Lernen im eigenen Takt“, der Name des Projekts zur Flexibilisierung der Oberstufe trifft es gut. Wir brauchen eine Debatte über flexiblere Möglichkeiten der Gestaltung des Kurssystems in der Oberstufe, über die Möglichkeiten des modularen Lernens und über den Einfluss flexibler Strukturen auf den Lernerfolg. So kann es gelingen, eine „flexible“ Abschlussphase zu entwickeln, die einen Abschluss der gymnasialen Oberstufe nach 2, 3 oder 4 Jahren regulär ermöglicht. Vielen Dank für diese Beiträge, Ideen und Projekte!

Maike Finnern (Bundes-Vorsitzende GEW)


„Die Anforderungen von Leistungssportler*innen den zeitlichen Horizont betreffend sind extrem different. Sowohl haben die einzelnen Sportarten unterschiedliche Trainingsumfänge und Trainingszeiten, als auch jede einzelne Sportart eine unterschiedliche Periodisierung der Trainings- und Wettkampfbelastungen. Das innovative SegeL-Konzept schafft außer vielen weiteren positiven Aspekten auch die Grundlage für eine sehr flexible zeitliche Gewichtung der einzelnen Trainingsbelastungen und lässt es zu, an einer Eliteschule des Sports die Bedarfe von unterschiedlichen Sportarten zu berücksichtigen. So kann das Lernpensum dem jeweiligen Wochentrainingsplan entsprechend angepasst werden.“

Bernd Brückmann (stv. Leiter Olympiastützpunkt Hessen)


 . . . Es ist bekannt, dass jeder Schüler und jede Schülerin unterschiedliche Bedürfnisse beim Lernen hat. 

Die Individualität und Flexibilität innerhalb der Schule und des Unterrichts, die ein Konzept wie das Daltonkonzept versprechen, halte ich für richtig und betrachte dies als große Chance für jeden Schüler und jede Schülerin.

Deshalb habe ich an der Entwicklung eines solchen Konzeptes an meiner Schule mitgearbeitet.
Lorena Kipper (Schülersprecherin der Carl-von-Weinberg-Schule, Frankfurt)

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